My current learning setup
Nach einigem Ausprobieren habe ich ein Setup gefunden, das aktuell gut für mich funktioniert. Ich habe mich für die folgenden Tools entschieden:
Duolingo
Wie schon in Change of motivation beschrieben, nutze ich Duolingo mit reduzierter Gamification um Spanisch zu lernen. Ich habe mich für die kostenpflichtige Version entschieden, da ich Werbung als störend beim Lernen empfinde. Ich nutze den Spanischkurs auf Englisch, weil er sehr viel umfangreicher ist als der auf Deutsch - nebenbei schärfe ich so auch mein Englisch nach. Und ich konzentriere mich vor allem auf den Kursfortschritt und nicht die “Practices” oder einen “Legendary”-Status der Übungen. Mein Ziel ist jeden Tag mindestens eine Lektion abzuschließen (also einen dieser Ringe - das sind meist 3 bis 5 Übungen). Was von der Gamification übrig geblieben ist, ist der Streak, auf den ich mit wachsendem Stolz schaue. 350 - bald ist ein Jahr voll.
Wenn ich in Duolingo einen Fehler mache, wiederholt es die Frage und wenn ich dann die richtige Antwort gegeben habe, mache ich einen Screenshot. Nach meiner Lernsession, kümmere ich mich um diese eventuell angefallenen Screenshots: Ich dupliziere das Bild, und schneide eins so zu dass nur die Frage übrig bleibt. Das andere Bild schneide ich so zu, dass nur die Antwort übrig bleibt. Diese beiden Bilder gehen dann in meine Flashcard App. Dieser Screenshot-zu-Karteikarten-Prozess funktioniert am Smartphone erstaunlich gut.
Anki Flashcards
Anki ist die in meinen Augen hässlichste und beste Flashcard (Karteikarten) App. Sie ist Open Source und auf allen Plattformen kostenlos, außer die iOS-App kostet einen einmaligen Betrag. Der ist es wert und alleine schon, weil es kein Abo ist, bin ich gerne bereit ein paar Euro hinzulegen. Aber Achtung, es es gibt tatsächlich mehrere Apps mit dem Namen Anki, die auch noch in etwa das Gleiche tun. Gemeint ist die Blaue: AnkiMobile Flashcards.
In Anki habe ich folgende Typen von Karten:
- Ein vorgefertigtes Deck mit 5.000 Karten, das einen Spanisch-Kurs abdeckt. Der Kurs hat eine eigene Website: https://www.spanisch-5000.de/
- Die oben beschriebenen Screenshots, die ich manuell in Anki einpflege.
- Manuell angelegte Karten für Vokabeln, die mir sonst beim Lernen begegnen (siehe unten “Medienkonsum”).
- Ein Set von Lückentextkarten zum Konjugieren von Verben: Vorderseite: Yo … pizza. (comer). Rückseite: como. Wo ich diese herhabe, erzähle ich hier.
Ich wiederhole jeden Tag alle von Anki zum Wiederholen vorgegebenen Karten sowie 10 “neue” Karten. Diese “neuen” Karten kommen mit Priorität von meinen selbt angelegten Karten und wenn es keine mehr gibt, dann aus dem 5.000-Karten-Kurs. Ich komme auf etwa 30 - 50 Karten pro Tag. Das ist nicht viel - mit etwa 10 Minuten Zeitaufwand bin ich da durch.
Eine Flashcard App zu verwenden ist in meinen Augen ein Muss. Es gibt klare wissenschaftliche Evidenz, dass spaced repetition (neu Gelerntes zeitnah nochmal abrufen und dann mit zunehmend größer werdenen Abständen wiederholen) und active recall (Lernen durch das Beantworten von Fragen) sehr effektive Lernmethoden sind. Anki ist eine der besten Apps, um diese Methoden umzusetzen.
Medienkonsum
- Sprache des iPhones auf Spanisch gestellt: Man ist ja ohnehin dauernd den selben kleinen Buttons und Texten ausgesetzt (Bestätigen, Zurück, OK, Abbrechen, etc.) und lernt so ganz nebenbei. iOS lässt inzwischen auch die Sprache einzelner Apps unabhängig von der Systemsprache einstellen. Wenn ich also in meiner Banking-App 100% sicher sein möchte, dass ich weiß was ich tue, kann ich die App auf Deutsch oder Englisch stellen.
- Spanische Newsseite im Feed: In Feedly, meiner App in der ich mir einen Überblick über Nachrichten verschaffe, habe ich mit infobae.com eine Nachrichtenseite aus Argentinien abonniert. Ich versuche zumindest die Überschriften zu verstehen, und bei Interesse schaue ich dann in den Artikel.
- Zweisprachiges Kinderbuch Flieg, kleiner Vogel. ¡Vuela pajarito!: Zum Spanisch lernen, beim Gute-Nacht-Geschichten vorlesen.
- Spotify Playlist “Acoustic Upbeat Spanish”: Ich habe schon von mehreren Songs die Lyrics durchgearbeitet und alles nachgeschlagen, was mir unbekannt war. So kann ich dann im Auto mitsingen und verstehe was ich da singe. Ich glaube auf Spanisch gibt es fast ausschließlich Lieder über Herzschmerz.
- Netflix Serie “La casa de papel” (Haus des Geldes): Wichtig bei Serien und Filmen zum Sprachen lernen ist, dass das nicht zurückgelehnt auf dem Sofa mit Chips und nebenbei Social Media passiert. Im Gegenteil, es ist aktive Lernarbeit: Bei jedem unklaren Wort oder Satz in den Untertiteln pausiere ich und schlage nach. Das ist anstrengend, und es dauert bis man durch so eine Folge durch ist.
- Netflix Film “Hasta que nos volvamos a encontrar” (Backpackers): Hieran ist charmant, dass die männliche Hauptfigur aus Spanien kommt, die Weibliche aus Peru (und dort spielt auch die Handlung). So lernt man direkt zwei Akzente kennen.
Bei all diesen Medien lege ich Anki Flashcards an, sobald ich auf etwas Neues stoße.
Fazit
Mit diesem Setup versuche ich möglichst viel Spanisch in meinen Alltag zu integrieren und mit Anki dann im Gedächtnis zu verankern. Ich bin sehr zufrieden damit und habe das Gefühl, dass ich gut vorankomme.